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Bewusste vegetarische Ernährung: Vorteile nutzen und Nachteile vermeiden

Die vegetarische Ernährung ist eine Ernährungsform, die aus ethischen, wirtschaftlichen und ökologischen Gründen immer mehr Anhänger findet. Allerdings gibt es viele Varianten dieser Art und Weise sich zu ernähren. Es lassen sich jedoch zwei Hauptvarianten unterscheiden: Lakto-Ovo-Vegetarier*innen (Ernährung auf der Basis von Pflanzen, Milch und Eiern) und Veganer*innen (Ernährung nur auf der Basis von Pflanzen) [1] [2].

Ist eine vegetarische Ernährung empfehlenswert? 

Die Ernährungswissenschaft bestätigt, dass eine richtig geplante vegetarische Ernährung gesund und ernährungsphysiologisch angemessen ist. Vegetarier*innen können alle Vitalstoffe erhalten, die für das reibungslose Funktionieren des Organismus notwendig sind. Dies umfasst Proteine, Kohlenhydrate, Fette, Vitamine, Mineralien, Ballaststoffe, usw. [3]

Die vegetarische Ernährung hat viele Vorteile, doch man sollte lernen, wie man sie im Alltag richtig anwendet. Vegetarier*innen, insbesondere auch Veganer*innen, sollten sich über Makro- und Mikronährstoffe und Zubereitungsarten informieren.

In unserer Heilpraxis können Sie eine Ernährungsberatung in Anspruch nehmen, um zu erfahren, wie Sie Ihren Nährstoffbedarf durch eine vegetarische Ernährung unter Berücksichtigung Ihrer individuellen Physiognomie und Ihres Lebensstils decken können.

Welche Vorteile hat eine vegetarische Ernährung? 

Wissenschaftliche Studien haben verschiedene Vorteile einer vegetarischen Kost aufgezeigt: 

  • Eine abwechslungsreiche Ernährung auf pflanzlicher Basis führt im Allgemeinen zu einer hohen Aufnahme von Vitamin C und E, Beta-Carotin, Folat, Biotin, Panthensäure und Vitamin B1 [4]. Auch Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium sind in vergleichsweise hohen Mengen enthalten [1] [5].

  • Vegetarier*innen sind seltener von Übergewicht oder Fettleibigkeit betroffen [6].

  • Vegetarier*innen haben ein 1,6- bis 2-mal geringeres Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken [7].

  • Im Vergleich zu Menschen mit Mischkost haben Vegetarier*innen auch eine niedrigere Nüchternglukosekonzentration und einen niedrigeren Insulinresistenzindex [8].

  • Das Risiko einer Herzerkrankung ist um etwa 30 % reduziert [1].

  • Vegetarier*innen haben niedrigere Blutdruckwerte und geringere Cholesterinspiegel [9].

  • Bislang hat sich gezeigt, dass Biomarkers für Entzündungen, wie das C-reaktive Protein, bei Vegetariern*innen niedriger sind [10] [11].

  • Eine kalorienbewusste ovo-lacto-vegetarische Ernährung mit einer ausreichenden Zufuhr von Mikronährstoffen reduziert die Bildung von freien Radikalen und die oxidative Schädigung der mitochondrialen DNA, d. h. sie die Alterung verlangsamt [12].

Gibt es Nachteile bei einer vegetarischen Ernährung? 

Wie alle Ernährungsformen: ja, die gibt es auch hierbei. Heutzutage können Vegetarier*innen leicht zu sogenannten „Pudding-Vegetariern“ werden, d. h. zu Vegetariern*innen, die sich zwar vegetarisch ernähren, aber ihr Nahrungsmittel nicht richtig auswählen und/oder nicht richtig zubereiten. Diese Menschen neigen dazu, hauptsächlich industriell verarbeitete pflanzliche Produkte zu sich nehmen, die viele Kalorien oder Zucker enthalten und denen dadurch wichtige Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe fehlen [3].

 

Einige Nachteile können durch eine professionelle Ernährungsberatung vermieden werden: 

  • Vegetarier*innen haben in der Regel einen höheren Anteil an Kohlenhydraten in ihrer Ernährung. Der Verzehr von Proteinen und gesunden Fetten, hauptsächlich Omega-3-Fettsäuren, muss deshalb optimiert werden [3] [13].

  • 88 % der Lakto-Ovo-Vegetarier*innen und 91 % der Veganer*innen weisen Symptome eines Vitamin-B12-Mangels auf [1]. Eine angemessene tägliche Ergänzung wird empfohlen.

  • Die Jodaufnahme liegt bei Vegetarier*innen oft weit unter den empfohlenen Mengen [1].

  • Vor allem Veganerinnen in den Wechseljahren sollten ihren Eisengehalt im Blut regelmäßig kontrollieren, um Mangelerscheinungen zu vermeiden [1]. Außerdem ist eine geeignete Ernährungsberatung für schwangere und stillende Mütter erforderlich [14].

  • Vegetarier*innen, insbesondere Veganer*innen, sollten sich regelmäßig der Sonne aussetzen, um die Vitamin-D-Versorgung zu optimieren. In den Wintermonaten kann eine Supplementierung sinnvoll sein [1].

Ergänzung von Vitalstoffen durch Infusionstherapie

 Eine pflanzliche Ernährung hat gesundheitliche Vorteile, aber es ist dabei wichtig, die Nährstoffzufuhr zu beobachten und auf dem richtigen Niveau zu halten. So wird das Risiko von Krankheiten verringert, die durch Nährstoffmangel verursacht werden können.

 Eine Möglichkeit, zuverlässige Vitamin- und Mineralstoffquellen zu erhalten, sind Vitalinfusionen. Bei der Infusiontherapie, die stets nach einer ganzheitlichen Diagnoseder Ernährungsdefizite oder des Vitaminmangels des Patienten durchgeführt wird, werden nach Bedarf hohe Dosen von Vitaminen, Mineralien oder anderen Vitalstoffen direkt in den Blutkreislauf injiziert, um die festgestellten Mängel auszugleichen.

Vereinbaren Sie bei uns einen Ernährungsberatungstermin. 

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Quellen

[1] Ströhle, A., Löser, C., Behrendt, I., Leitzmann, C., & Hahn, A. (2018). Alternative Ernährungsformen: Allgemeine Aspekte und vegetarische Kostformen. Die Rehabilitation, 57(01), 55–70. https://doi:10.1055/s-0043-124048

[2] Leitzmann, C. (2003) Nutrition ecology: the contribution of vegetarian diets. Am J Clin Nutr 78(3), 657–659.https://doi.org/10.1093/ajcn/78.3.657S

[3] Leitzmann C. (2018) Vegetarische und vegane Ernährung. In: Stange R., Leitzmann C. (Hrsg.) Ernährung und Fasten als Therapie. Springer, Berlin, Heidelberg.https://doi.org/10.1007/978-3-662-54475-4_10

[4] Rizzo, N. S., Jaceldo-Siegl, K., Sabate, J., & Fraser, G. E. (2013). Nutrient profiles of vegetarian and nonvegetarian dietary patterns. Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics, 113(12), 1610–1619.https://doi.org/10.1016/j.jand.2013.06.349

[5] Key, T. J., Appleby, P. N., & Rosell, M. S. (2006). Health effects of vegetarian and vegan diets. The Proceedings of the Nutrition Society, 65(1), 35–41.https://doi.org/10.1079/pns2005481

[6] Barnard, N. D., Levin, S. M., & Yokoyama, Y. (2015). A systematic review and meta-analysis of changes in body weight in clinical trials of vegetarian diets. Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics, 115(6), 954–969.https://doi.org/10.1016/j.jand.2014.11.016

[7] Kahleova, H., & Pelikanova, T. (2015). Vegetarian Diets in the Prevention and Treatment of Type 2 Diabetes. Journal of the American College of Nutrition, 34(5), 448–458.https://doi.org/10.1080/07315724.2014.976890

[8] Li D. (2014). Effect of the vegetarian diet on non-communicable diseases. Journal of the science of food and agriculture, 94(2), 169–173.https://doi.org/10.1002/jsfa.6362

[9] Yokoyama, Y., Nishimura, K., Barnard, N. D., Takegami, M., Watanabe, M., Sekikawa, A., Okamura, T., & Miyamoto, Y. (2014). Vegetarian diets and blood pressure: a meta-analysis. JAMA internal medicine, 174(4), 577–587.https://doi.org/10.1001/jamainternmed.2013.14547

[10] Craddock, J. C., Neale, E. P., Peoples, G. E., & Probst, Y. C. (2019). Vegetarian-Based Dietary Patterns and their Relation with Inflammatory and Immune Biomarkers: A Systematic Review and Meta-Analysis. Advances in nutrition (Bethesda, Md.), 10(3), 433–451.https://doi.org/10.1093/advances/nmy103

[11] Franco-de-Moraes, A.C., de Almeida-Pititto, B., da Rocha Fernandes, G. et al. (2017). Worse inflammatory profile in omnivores than in vegetarians associates with the gut microbiota composition. Diabetol Metab Syndr 9, 62.https://doi.org/10.1186/s13098-017-0261-x

[12] Kullich W. (2009) Einfluss der Ernährung auf Alterungsprozesse, oxidative Schäden und Anti-Aging-Empfehlungen. In: Likar R., Bernatzky G., Märkert D., Ilias W. (eds) Schmerztherapie in der Pflege. Springer, Vienna.https://doi.org/10.1007/978-3-211-72328-9_17

[13] Saunders, A. V., Davis, B. C., & Garg, M. L. (2013). Omega-3 polyunsaturated fatty acids and vegetarian diets. The Medical journal of Australia, 199(S4), S22–S26.https://doi.org/10.5694/mja11.11507

[14] Leitzmann, C. & Keller, M. (2013). Vegetarische Ernährung (3. Aufl.). Verlag Eugen Ulmer: Stuttgart.