Aromatherapie - über den Geruchssinn heilend wirken

Natura Heilpraxis: Aromatherapie – über den Geruch heilend wirken

Aromatherapie: Wirkung ätherischer Öle

  • Über die grundlegende Wirkung der ätherischen Öle

  • Wirkung auf seelischer Ebene

  • Wirkung auf körperlicher Ebene

  • Welche ätherischen Öle können wir für den Verdauungstrakt verwenden?

Über die grundlegende Wirkung der ätherischen Öle

Ätherische Öle sind sehr kleine und stark duftende Moleküle, die in vielen einheimischen und exotischen Pflanzen gebildet werden. Pflanzen produzieren sie, um selbst eine bessere Chance auf ihr Überleben zu haben, indem die Duftmoleküle atmosphärisch Schutz bieten, vor Fressfeinden bewahren oder beim Anlocken von bestäubenden Insekten helfen.

Auch auf unseren Körper wirken die kleinen Aromen, wie unzählige wissenschaftliche Studien inzwischen nachgewiesen haben. Zwei grundlegende Wirkungsweisen der ätherischen Öle gibt es, die Wirkung auf seelischer Ebene und die Wirkung auf körperlicher Ebene:

Wirkung auf seelischer Ebene

Beim Atmen detektiert unsere Nase automatisch die uns umliegenden Gerüche. Über den Riechkolben in der Nase gelangen die chemischen Impulse der Duftmoleküle direkt und ungefiltert in das Lymbische System. Als ältestem Teil unseres Gehirns kommt dem Lymbischen System eine besondere Rolle zu: genau hier werden unsere Emotionen und Erinnerungen gespeichert.

Naturheilkunde Berlin: Begleitung bei Chemotherapie – Aromatherapie

Düfte, und auch Gerüche dringen also schnell und direkt in den Bereich unseres Gehirns, den Freud das „Unbewusste“ nannte, in unsere Seele. Die gespeicherten Düfte und Dufterinnerungen bleiben uns als „Duft-Gedächtnis“ ein Leben lang erhalten. Es ist verantwortlich für mitunter unerklärliche Duftvorlieben oder -ablehnungen.

Aromatherapeut:innen prüfen in ihren Behandlungen daher die individuellen Duftvorlieben der Patient:innen, denn auch wenn für eine Problematik mitunter mehrere bis Dutzende Öle zur Verfügung stehen würden werden nur besondere zur Heilung führen, weil sie in diesem Fall mit positiven Erinnerungen und Emotionen verbunden sind.

Wirkung auf körperlicher Ebene

Ätherische Öle sind keine Monosubstanzen wie z.B. Aspirin, sondern extrem komplexe Mischungen mit einem hohen Anteil, z.T. bis über 500 unterschiedlichster Substanzen. Wir finden Alkohole wie Citronellol, Geraniol, Farnesol und Phanylethanol, Aldehyde wie Citral, Ester wie Geranylacetat, Ether und Oxide wie Methyleugenol und Eukalyptol, Phenole wie Menthol, Monoterpene und Sesquiterpene wie Limonen und α-Pinen; u.a.m.

Naturheilkunde Berlin: Begleitung bei Chemotherapie – Aromatherapie

Exemplarisch stellen wir drei der oben genannten Stoffgruppen und ihre allgemeinen therapeutischen Wirkungen vor:

  • Monoterpene (wie α-Pinen aus Nadelhölzern oder Limonen aus Zitrusfrüchten) wirken keimabtötend, antiviral, bakterizid, immunstimulierend, vitalisierend und konzentrationsfördernd

  • Oxide (wie 1,8-Cineol in Eukalyptus) wirken entzündungshemmend, krampflindernd, schleimlösend, auswurffördernd, antidepressiv und beruhigend

  • Alkohole (wie Linalool in Lavendel) wirken keimabtötend, bakterizid, hauttonisierend, stimmungsaufhellend, neurotonisch und tonisierend

Auch bei der Behandlung von Verdauungsbeschwerden werden ätherische Öle mit Erfolg eingesetzt. In unseren Colon-Hydro-Therapie-Behandlungen, bei der therapeutischen Körperarbeit und in den Aroma-Coachings nutzen wir die Heilkraft und Wirkung sowohl in Einzelölanwendungen, in personalisierten Rezepturen als auch in unseren Ölmischungen für die Aromamassage.

Durch ihre Fähigkeit, an spezielle Zell-Rezeptoren zu binden und dadurch störende Reaktionen wie Schmerzen oder Krämpfe zu blockieren, oder andererseits als Verstärker für bspw. die Produktion von Botenstoffen zu fungieren, können ätherische Öle bereits in geringen Mengen große Heilwirkung entfalten. So können Schmerzlinderung, Entspannung der Muskulatur, Verbesserung der Hautstrukturen für mehr Funktionalität, Festigkeit und Unversehrtheit des Gewebes zu garantieren, erreicht werden.

Gleichzeitig wirken die Düfte rein olfaktorisch auf unser Emotionszentrum und können in Zehntelsekunden zu erhöhter Entspannung, oder zu mehr Fokus, oder zu vertiefter Atmung führen und so gleichzeitig den Heilungsprozess unterstützen.

Naturheilkunde Berlin: Begleitung bei Chemotherapie – Aromatherapie

„Der Duft der Dinge ist die Sehnsucht, die sie in uns nach sich erwecken.”
Christian Morgenstern

Welche ätherischen Öle können wir für den Verdauungstrakt verwenden?

Fenchel (lat. Foeniculum vulgare) reguliert den Appetit, hilft bei Verstopfung, Krämpfen, allgemeinen Verdauungsproblemen, Schmerzen im Verdauungstrakt, Blähungen, Übelkeit. Er wirkt entzündungshemmend, antibakteriell, antifungal, antimikrobiell, antioxidant, antithrombotisch, muskelentspannend und allgemein kräftigend.

Kümmel (lat. Warum cavi) ist ein Klassiker für Verdauung und als Küchen- und Brotgewürz fast überall in Europa bekannt. Das ätherische Öl ist reich an Ketonen (Carvon) und hilfreich bei unregelmäßiger Verdauung. Es wirkt muskelentspannend, antibakteriell, antimikrobiell, ist stark bei Pilz- und parasitären Infekten, bei Darmkoliken, Blähungen und Meteorismus, Sodbrennen, schlechtem Appetit, vor allem durch seine wichtige galleflußfördernde Wirkung. Das helle Öl duftet stark, warm, süßlich und würzig.

Koriander (lat. Coriandrum sativum) Vom Koriander werden zwei unterschiedliche ätherische Öle produziert: das Öl aus dem Samen der Pflanze und das Öl aus den oberen teilen (Blätter und Stängel). Für unser Verdauungsöl verwenden wir das Öl aus dem Samen, das bereits im 4. Jh. v. Chr. In der ayurvedischen Medizin im Verdauungsbereich als Karminativum und Tonikum erwähnt wurde. In diesem Bereich liegt auch die Hauptwirkung von Cardamom. Das ätherische Öl riecht warm, süß-würzig und exotisch. Es ist entkrampfend, blähungshemmend, beruhigend und motilitätsfördernd für den Magen, antiinfektiös, antibakteriell und antiparasitär. Auf Grund seiner beruhigenden und kräftigenden Wirkung ist es zudem ein großartiger Begleiter bei Stress und Erschöpfung.

Kreuzkümmel (lat. Cuminum cyminum) wird aus dem Samen destilliert. Es ist reich an virushemmenden Aldehyden und aktivierenden Monoterpenen. Als duftender Helfer bei Verdauungsproblemen und unregelmäßiger Verdauung, Krämpfen und stressbedingten Beschwerden wirkt Kreuzkümmel antibakteriell, antifungal und antioxidativ.

Kardamom (lat. Elettaria cardamomum) hat einen hohen Anteil an reinigenden Oxiden und ausgleichenden Estern. Es wirkt gegen bakterielle Infektionen, Verdauungsprobleme, Blähungen, Krämpfe, Schmerzen, Übelkeit, schlechten Atem, und wirkt ausgleichend und stärkend, sowie beruhigend bei Stress.

Pfefferminze (lat. Mentha piperita) ist eine wichtige Heilpflanze und wird als Spasmolytikum bevorzugt bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Zudem ist ihre Wirkung als Schmerzmittel wissenschaftlich belegt. Der Duft der Pfefferminze ist strahlend frisch, kühl, aktiv, ihre Wirkung antiinfektiös, bakterizid, viruzid, fungizid, tonisierend und stimulierend im Verdauungsbereich. Pfefferminzöl kommt zur Anwendung bei Appetitlosigkeit, Mundgeruch, Schmerzen, Durchfall. Kinder sollten das Öl nicht verwenden.

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